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Sachsenring 2
Samstag 18. Juli 2009

Sachsenring… …Sachsenring!! Alice Motorrad Grand Prix Deutschland! Und wir fahren am selben Wochenende auf derselben Strecke. Die höchste Ehre, die es gibt.

Nachdem die Moto GP usw. ihre Trainings vorbei hatten, kamen um 17.05 auch wir dran mit unserem ersten Zeittraining. Das Wetter war sehr unberechenbar, es hätte jeden Moment regnen können. Doch im Laufe des Zeittrainings zogen die Wolken ab und es wurde sehr heiss. Ich fühlte mich ziemlich wohl, doch ich kam nicht an die Zeit von vor vier Wochen heran. Platz 38.

Als wir an einem Sammelpunkt warten mussten, um in die Boxengasse fahren zu können, sah ich zufälligerweise nach rechts und wen sah ich? Loris Capirossi. Er fuhr im Schritttempo auf seinem Roller an uns vorbei und betrachtete alle mit einem Lächeln im Gesicht. Doch dann wurde das Tor geöffnet und ich konzentrierte mich wieder voll aufs Fahren. Ich verbesserte mich noch mal um sieben Zehntel, doch es reichte nicht. Ich fiel auf Platz 40 zurück.

Nun war er da, der grosse Samstag, auf den ich mich schon die ganze Saison gefreut habe. Doch der Blick in den Himmel gab nichts zu lachen. Regen. Schon am Morgen in der Moto GP gab es viele Stürze. Auch Tom Lüthi, der am Freitagabend bei uns im Fahrerlager vorbeischaute (!) hatte leider einen Sturz zu verzeichnen. Es gab aber noch Hoffnung. Unser Rennen war um 17.20. Das heisst, wenn es nicht mehr regnet, haben wir ein Trockenrennen. Als es dann soweit war, mussten wir einsehen, dass es eine Lotterie wird. Die Verbundsteine auf unserem Parkplatz waren zur Hälfte trocken. Doch die Wolken verrieten nicht, was sie wollten. Zum Glück lag unsere Lotterie nur beim Pneudruck, da wir Einheitsreifen haben. Philippe und ich entschieden uns beide für trocken. Wo wir auch richtig lagen, denn schon bei der Einführungsrunde waren Teile der Ideallinie trocken. Dann der Start. Ich kam gut weg und bremste eine Reihe weiter vorn an. Ich war ganz innen, was sich als Fehler herausstellte. Ich kam kaum durch und hatte meinen Startvorsprung gleich wieder verloren. In den ersten vier Runden fand ich keinen Rhythmus und verlor etliche Plätze. Irgendwann merkte ich, wo man wie schnell fahren konnte. Jetzt begann eine Aufholjagd. Platz für Platz kämpfte ich mich nach vorne, was nicht sehr einfach war, denn um zu überholen muss man die Ideallinie verlassen, die mittlerweile fast überall trocken war. Das hiess, ich musste auf nass-feuchtem Untergrund schneller fahren, als mein Gegner auf trockenem. Was mir nur mit sehr viel Glück gelang. Schliesslich sah ich niemanden mehr vor mir und wusste, jetzt darf ich mich nicht mehr überholen lassen. „Ich habe es geschafft“, dachte ich, als ich auf den Curbs fahrend die Zielfahne sah. Es war himmlisch vor den vielen Zuschauern. Platz 28: mein bisher bestes Ergebnis!


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